15. April 2024 - 19:30
Referent: ehemaliger Stadt- und Kreisarchäologe Bodo Zehm
Unter den zahlreichen Möglichkeiten, anhand von Ausgrabungsfunden die Vorstellungswelt und die Leistungsfähigkeit untergegangener Kulturen zu erschließen, nehmen die Überreste von Bestattungen den höchsten Rang ein. Mit diesen Funden werden nicht nur herausragende Zeugnisse der damaligen Sachkultur erschlossen, sondern es sind zugleich einzigartige Belege für die damals üblichen geistigen und religiösen Einstellungen und deren repräsentative Umsetzung – mit dem Charakter von Botschaften, denn sie erzählen der Nachwelt Geschichten aus dem Leben der Verstorbenen und sie künden von dem Verhältnis zwischen der Gemeinschaft der Lebenden und dem Jenseits.
Abbildung: Taubenfibel vom Gräberfeld des Osnabrücker Doms, um 800 n. Chr.; oben links das Monogramm Karls des Großen in einer Urkunde von 803
Der Vortrag thematisiert die markantesten Unterschiede zwischen den zahlreichen Spielarten dieser „Wege ins Jenseits“, beleuchtet deren Entstehungsgeschichte und nimmt die Zuhörer mit auf eine eindrucksvolle Reise durch 5.000 Jahre Kulturgeschichte.
Melle, Haferstr. 17, Alte Posthalterei