in der Stadt Melle

Schlagwort: Grönegau-Museum

Grönegau-Museum wieder im Normalbetrieb

Jahreshauptversammlung des Heimatvereins Melle e.V. mit Satzungsänderung und Nachwahlen zum Vorstand

MELLE. In einem der ältesten Gebäude der Stadt – der Alten Posthalterei an der Haferstraße in Melle-Mitte – hat der Heimatverein Melle e.V. jetzt seine Jahreshauptversammlung durchgeführt. Im Mittelpunkt der Zusammenkunft standen eine Rückschau auf das Jahr 2023 und ein Ausblick auf das Jahr 2024. Außerdem gab es eine Satzungsänderung und Nachwahlen zum Vorstand.

Ein „herzliches Willkommen“ rief der Vereinsvorsitzende Uwe Plaß den etwa 25 Mitgliedern zu, die an diesem Abend den Weg in die Alte Posthalterei gefunden hatten. Traditionsgemäß sei das Vereinsjahr von mehreren Vortragsabenden geprägt gewesen, die allesamt eine positive Resonanz gefunden hätten, führte der Redner aus. Nur eine Vortragsveranstaltung habe – infolge Eisregens – abgesagt werden müssen. Sie sei jedoch inzwischen bereits nachgeholt worden.

Einen weiteren Höhepunkt im Spektrum der Aktivitäten habe die Herausgabe des siebenden Sonderbandes des Meller Jahrbuchs „Der Grönegau“ zum Thema „Sagen des Grönegaus und angrenzender Gebiete“ – zusammengestellt von Jürgen Krämer und illustriert von Reinhard Klink – gebildet, erläuterte der Vorsitzende, um danach auf das Grönegau-Museum im Grönenbergpark in Melle-Mitte einzugehen. „Nach den coronabedingten bedingten Einschränkungen der Vorjahre ist im Museum im Jahre 2023 wieder der Normalbetrieb eingekehrt – und die Besucherzahlen haben sich wieder auf Normalniveau eingependelt“, erläuterte Uwe Plaß, der in diesem Zusammenhang allen Aufsichtskräften für deren Engagement dankte.

In Zusammenarbeit mit der Kalendermanufaktur in Verden an der Aller brachte der Heimatverein Melle nach den Vorjahreserfolgen auch für das Jahr 2024 einen Bildkalender mit dem Titel „Historische Ansichten aus Melle“ heraus, für den in bewährter Weise Uwe Plaß und Jürgen Krämer die Bilder ausgewählt hatten. „Da Meller Motive nach wie vor sehr gefragt sind, werden wir die Serie auch für das Jahr 2025 fortsetzen“, kündigte der Vorsitzende an.

Des Weiteren sorgte ein weiteres Kooperationsprojekt für eine positive Außenwirkung: Im Zusammenwirken mit der Stadtbibliothek Melle, dem Verein OsnabrückerLandKultur e.V. und dem Heimatverein Melle lenkte die Ausstellung „Sagenhaftes Melle“ in der Stadtbibliothek die Blicke ungezählter Besucher auf sich.

Im weiteren Verlauf der Versammlung legte der kommissarische Schatzmeister Heinz Garlich den Kassenbericht für das abgelaufene Jahr vor. Die Entlastung des Leitungsgremiums erfolgte einstimmig. Zum neuen Schatzmeister und damit zum Nachfolger von Manfred Stönner wählten die Anwesenden in einem einmütigen Votum Manfred Schürmann. Ebenfalls einstimmig erfolgte die Verabschiedung der leicht veränderten Satzung, die nunmehr auch einen stellvertretenden Schatzmeister vorsieht. Dazu heißt es in den Staturen, dass dem Vorstand auch mindestens drei Beisitzer angehören, „von denen einer als stellvertretender Schatzmeister fungiert“. Mit dieser Position betraute die Versammlung Heinz Garlich – und zwar ebenfalls einstimmig

Der Vorstand setzt sich nunmehr wie folgt zusammen: 1. Vorsitzender: Uwe Plaß; 1. stellvertretender Vorsitzender: Jürgen Krämer; 2. stellvertretender Vorsitzender: Christian Hoffmeister; Schatzmeister: Manfred Schürmann; Beisitzer: Franz Hippe; Beisitzer und stellvertretender Schatzmeister: Heinz Garlich; Beisitzer: Stefan Muhle, Beisitzer: Udo Oberschmidt; Beisitzer: Günther Plaß; Beisitzer: Bodo Zehm; Vertreter des Landkreises Osnabrück: Burkhard Fromme; Vertreter der Stadt Melle: Jürgen Krämer.

Gruppenbild vor der Alten Posthalterei in Melle-Mitte: Der Vorstand des Heimatvereins Melle mit (von links) Heinz Garlich, Christian Hoffmeister, Udo Oberschmidt, Bodo Zehm, Uwe Plaß, Manfred Schürmann, Günther Plaß und Jürgen Krämer. Foto: Andrea Barkmeyer

Auch für das laufende Jahr hat der Heimatverein Melle zahlreiche Aktivitäten geplant, darunter in bewährter Weise die Durchführung des Museumsbetriebes und die Ausrichtung von Vortragabenden, die einmal im Monat durchgeführt werden.

Nach Abschluss der Regularien hielt Uwe Plaß einen vielbeachteten Vortrag zum Thema „Melle in historischen Landkarten“, der von den Anwesenden mit Beifall aufgenommen wurde.

Frühjahrsputz bei sommerlichen Temperaturen

Heimatverein Melle bereitetet Grönegau-Museum für den Saisonauftakt am 4. und 5. Mai 2024 vor

Beim Frühjahrsputz in Aktion: (von links) Jürgen Krämer, Werner Pottebaum, Uwe Plaß, Stefan Muhle, Günther Plaß und Franz Hippe. Foto: Niels Wagner

MELLE. Sommerliche Temperaturen beim Frühjahrsputz im Grönegau-Museum in Melle-Mitte: Als sich jetzt Aufsichtskräfte und Vorstandsmitglieder des Heimatvereins Melle trafen, um das aus vier Fachwerkgebäuden bestehende Museumsensembles zum bevorstehenden Saisonauftakt in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, zeigte das Thermometer bemerkenswerte 25 Grad Celsius an. Eine Temperatur, die es in der Vergangenheit bei vergleichbaren Terminen bislang noch nicht gegeben hat. Am Ende der mehrstündigen Aktion freuten sich die ehrenamtlichen Helfer Franz Hippe, Jürgen Krämer, Stefan Muhle, Uwe Plaß, Günther Plaß und Werner Pottebaum über ein besenreines Grönegau-Museum, das am Wochenende, 4. und 5. Mai 2024, nach den dunklen Herbst- und Wintermonaten erstmalig wieder seine Tore öffnen wird.

 

Die vier Ausstellungsgebäude, bestehend aus Speicher, Kotten, Backhaus und Remise, stammen aus den Jahren 1572, 1655, 1771 und 1997. Sie stellen Anziehungspunkte im weitläufigen Grönenbergpark dar, der zudem Teiche, ein Damwild-Gehege, eine Minigolfanlage und einen Kinderspielplatz umfasst. Das Hauptziel des Grönegau-Museums besteht in der Bewahrung und Dokumentation der Geschichte des Altkreises Melle – insbesondere im Hinblick auf seine bäuerliche und handwerkliche Tradition. Entsprechend vielfältig fallen die Exponate aus, die in den Häusern ansprechend präsentiert werden.

 

Das erste Museumsgebäude, der Kornspeicher, konnte am 13. September 1960 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bei diesem Fachwerkhaus handelt es sich um einen mehrstöckigen Speicher mit reichgeschnitzten Knaggen und Inschriftbalken aus dem Jahre 1771. Dieses Gebäude stand früher auf dem Hofe des Bauern Bartelsmann in Schlochtern bei Wellingholzhausen. In drei Etagen des Speichers sind aus den Gemeinden des Altkreises Melle stammende alte, schöne bäuerliche, bürgerliche und handwerkliche Gegenstände, Zinn, Porzellan, Glas, Möbel, wertvolles Material der Vorgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, politische Geschichte, Urkunden, Bilder etc. ausgestellt.

 

Im Jahre 1979 stellte der Landkreis Osnabrück dem Heimatverein ein weiteres Gebäude, den sogenannt „Kotten“, für Museumszwecke zur Verfügung. Dieses Gebäude stammt aus dem Jahre 1655 und stand früher auf dem Hofe des Bauern Fritz Hoffmeister in Neuenkirchen und hatte dort lange Zeit als Heuerlingshaus gedient. Am 16. Mai 1979 konnte auch dieses Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Kotten beinhaltet insbesondere alte Geräte, bäuerliche und handwerkliche Gebrauchsgegenstände und Arbeitsgeräte, die durch Fortschritt der Technik entbehrlich geworden waren. Im Erdgeschoss befinden sich eine komplett eingerichtete Schmiede sowie eine Schlosser-, Holzschuhmacher- und Schuhmacherwerkstatt. Ein besonderer Blickfang im Dielenraum ist die zur Flachsverarbeitung benötigte Bockemühle, während im Dachgeschoss die Flachsverarbeitung und Leinenherstellung dargestellt wird – beispielsweise unter Präsentation voll funktionstüchtiger Webstühle.

 

Das Backhaus, das ebenfalls zum Museumsensemble gehört, wurde bereits anno 1572 errichtet. Es befand sich ursprünglich im Kreis Gütersloh, ehe es im Jahre 1988 abgetragen und im Grönenbergpark wiedererrichtet wurde. Das Haus hat der Heimatverein zurzeit an die Goldschmiedin Birgit von Lindern verpachtet. Im wiederhergestellten Backofen können bei Bedarf Brot und Kuchen gebacken werden.

 

Im Jahre 1997 erhielt das Grönegau-Museum schließlich die Remise, die seinerzeit im Fachwerkstil neu gebaut wurde. In diesem Gebäude ist eine Tischlerwerkstatt untergebracht, die durch Geräte der forstlichen Waldarbeit ergänzt wird. Darüber hinaus sind dort einige Geräte der bäuerlichen Garten- und Hauswirtschaft zu sehen.

 

Das Grönegau-Museum ist in diesem Jahr vom ersten Wochenende im Mai bis Mitte Oktober samstags und sonntags jeweils in der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet – und zwar bei freiem Eintritt. Führungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

 

Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer 0172-8606237 oder im Internet unter https://heimatverein-melle.de erhältlich.

 

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