in der Stadt Melle

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Saisonauftakt im Grönegau-Museum in Melle-Mitte

Historische Fachwerkgebäude laden zu einer Zeitreise in die Vergangenheit ein

MELLE. Auf ein Neues: Anlässlich des Saisonauftakts 2025 haben sich jetzt die Aufsichtskräfte Sigrid Fischer-Eistert, Katja Wippermann und Franz Hippe sowie Heinz Garlich, Franz Hippe, Jürgen Krämer, Stefan Muhle, Uwe Plaß und Manfred Schürmann vom Vorstand des Heimatvereins Melle e.V. bei herrlichstem Frühlingswetter am Grönegau-Museum in Melle-Mitte zu einem Gedankenaustausch getroffen. Die vier Museumsgebäude sind bis Mitte Oktober samstags und sonntags jeweils in der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet – und zwar bei freiem Eintritt. Führungen sind auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten möglich.

Zeigten sich bestens gelaunt beim Saisonauftakt: (von links) Katja Wippermann, Sigrid Fischer-Eistert, Manfred Schürmann, Stefan Muhle, Franz Hippe, Heinz Garlich, Uwe Plaß und Jürgen Krämer. Foto: Niels Wagner

Das Museumsensemble, bestehend aus Speicher, Kotten, Backhaus und Remise, stammen aus den Jahren 1572, 1655, 1771 und 1997. Sie stellen echte Anziehungspunkte im weitläufigen Grönenbergpark dar, der zudem Teiche, ein Damwild-Gehege, eine Minigolfanlage und einen Kinderspielplatz umfasst. Das Hauptziel des Grönegau-Museums besteht in der Bewahrung und Dokumentation der Geschichte des Altkreises Melle – insbesondere im Hinblick auf seine bäuerliche und handwerkliche Tradition. Entsprechend vielfältig fallen die Exponate aus, die in den Häusern ansprechend präsentiert werden.

Das erste Museumsgebäude, der Kornspeicher, konnte am 13. September 1960 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bei diesem Fachwerkhaus handelt es sich um einen mehrstöckigen Speicher mit reichgeschnitzten Knaggen und Inschriftbalken aus dem Jahre 1771. Dieses Gebäude stand früher auf dem Hofe des Bauern Bartelsmann in Schlochtern bei Wellingholzhausen. In drei Etagen des Speichers sind aus den Gemeinden des Altkreises Melle stammende alte, schöne bäuerliche, bürgerliche und handwerkliche Gegenstände, Zinn, Porzellan, Glas, Möbel, wertvolles Material der Vorgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, politische Geschichte, Urkunden, Bilder etc. ausgestellt.

Im Jahre 1979 stellte der Landkreis Osnabrück dem Heimatverein ein weiteres Gebäude, den sogenannt „Kotten“, für Museumszwecke zur Verfügung. Dieses Gebäude stammt aus dem Jahre 1655 und stand früher auf dem Hofe des Bauern Fritz Hoffmeister in Neuenkirchen und hatte dort lange Zeit als Heuerlingshaus gedient. Am 16. Mai 1979 konnte auch dieses Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Kotten beinhaltet insbesondere alte Geräte, bäuerliche und handwerkliche Gebrauchsgegenstände und Arbeitsgeräte, die durch Fortschritt der Technik entbehrlich geworden waren. Im Erdgeschoss befinden sich eine komplett eingerichtete Schmiede sowie eine Schlosser-, Holzschuhmacher- und Schuhmacherwerkstatt. Ein besonderer Blickfang im Dielenraum ist die zur Flachsverarbeitung benötigte Bockemühle, während im Dachgeschoss die Flachsverarbeitung und Leinenherstellung dargestellt wird – beispielsweise unter Präsentation voll funktionstüchtiger Webstühle.

Das Backhaus, das ebenfalls zum Museumsensemble gehört, wurde bereits anno 1572 errichtet. Es befand sich ursprünglich im Kreis Gütersloh, ehe es im Jahre 1988 abgetragen und im Grönenbergpark wiedererrichtet wurde. Das Haus hat der Heimatverein zurzeit an die Goldschmiedin Birgit von Lindern verpachtet. Im wiederhergestellten Backofen können bei Bedarf Brot und Kuchen gebacken werden.

Im Jahre 1997 erhielt das Grönegau-Museum schließlich die Remise, die seinerzeit im Fachwerkstil neu gebaut wurde. In diesem Gebäude ist eine Tischlerwerkstatt untergebracht, die durch Geräte der forstlichen Waldarbeit ergänzt wird. Darüber hinaus sind dort einige Geräte der bäuerlichen Garten- und Hauswirtschaft zu sehen.

Das Grönegau-Museum ist in diesem Jahr vom ersten Wochenende im Mai bis Mitte Oktober samstags und sonntags jeweils in der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet – und zwar bei freiem Eintritt. Führungen sind auch außerhalb der genannten Öffnungszeiten möglich.

Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer 0172-8606237 oder im Internet unter https://heimatverein-melle.de/das-groenegau-museum erhältlich.

230 Seiten Lesestoff mit interessanten Themen aus Vergangenheit und Gegenwart

Meller Jahrbuch 2025 „Der Grönegau“ im Wellingholzhausener Schützenhaus von Herausgeber Fritz-Gerd Mittelstädt offiziell vorgestellt – Bürgermeisterin Jutta Dettmann würdigte das Engagement der Autorinnen und Autoren

Ins Ohr gehende Musik, wohlgesetzte Reden und etwa 100 geladene Gäste, die vor allem eines im Blick hatten: Das Meller Jahrbuch 2025 „Der Grönegau“. In diesen Tagen wurde die 43. Ausgabe des Sammelbandes im Wellingholzhausener Schützenhaus von Herausgeber Hon.-Prof. Dr. Fritz-Gerd Mittelstädt im Beisein von Bürgermeisterin Jutta Dettmann offiziell vorgestellt – eine rund 230 Seiten umfassende Publikation, die für die Leserschaft sehr viel Interessantes aus Vergangenheit und Gegenwart des Grönegaus bereithält.

Offizielle Vorstellung des Meller Jahrbuchs 2025 mit Bürgermeisterin Jutta Dettmann (Sechste von rechts) sowie den Autorinnen und Autoren (von links) Uwe Plaß, Barbara Daiber, Hans-Jörg Haferkamp, Angela Kemper, Irene Below, Jürgen Krämer, Fritz-Gerd Mittelstädt, Thomas Grove, Bernd Gieshoidt, Astrid Schmidtendorf, Bodo Zehm, Theresa Liebig und Sabrina Bieschke. Foto: Niels Wagner

Dem Ort der Präsentation entsprechend hieß Fritz-Gerd Mittelstädt die illustre Gästeschar mit einem herzlichen „Horrido“ willkommen. Dass die Jahrbuch-Vorstellung in Wellingholzhausen stattfand, führte der Redner auf zwei Aspekte zurück: Zum einen auf die Tatsache, dass der Leiter der Heimatkapelle Wellingholzhausen, Hans-Jörg Haferkamp, einen Jahrbuchbeitrag anlässlich der 75-Jahr-Feier des weit über die Grenzen des Beutlingsdorfes hinaus bekannten Klangkörpers verfasst hatte; zum anderen auf die Tatsache, dass der frühere Ortsbürgermeister und heutige stellvertretende Stadtbürgermeister Bernd Gieshoidt mit einem Beitrag über die „Gewerbeentwicklung im Stadtteil Wellingholzhausen“ in der aktuellen Ausgabe der Publikation vertreten ist.

„Engagierte Autorinnen und Autoren haben einmal mehr den Blick auf Melle und Meller erweitert, sie haben Melle zu ihrer Sache gemacht – wie übrigens erneut die Sponsoren, die sich mit unserer Stadt und dem Meller Jahrbuch verbunden wissen. Ihnen allen danke ich nun im Nachhinein für Ihre Mitarbeit und Unterstützung“, betonte Fritz-Gerd Mittelstädt. In diesen Dank schloss er darüber hinaus die Heimatkapelle Wellingholzhausen, das Bläserquintett „Clarona“ und die Landfrauen Wellingholzhausen mit ein, die an diesem Abend für das leibliche Wohl der Gäste sorgten.

„Ein schöner Ort – ein schöner Rahmen. Ich freue mich, dass die Jahrbuch-Vorstellung in diesem besonderen Ambiente stattfindet“, sagte Bürgermeisterin Jutta Dettmann auch im Namen von Ortsbürgermeisterin Susanne Unnerstall. Ebenso wie zuvor Fritz-Gerd Mittelstädt würdigte die Rednerin das Engagement der Autorinnen und Autoren, die allesamt viel Zeit in das Verfassen der einzelnen Beiträge investiert hätten. Dass mit Band 43 der Schriftenreihe noch nicht das Ende erreicht sei, das wünschte sich die Bürgermeisterin mit Nachdruck: „Ich freue mich auf viele weitere Jahrbücher – zumindest bis zur 50. Ausgabe!“

Was das Meller Jahrbuch 2025 inhaltlich zu bieten hat, verdeutlicht die nachfolgende Übersicht mit den Namen aller Autorinnen und Autoren und deren Themen:

  • Jutta Dettmann: „Das Leben in unserer Heimat vielgestaltig dargestellt – Grußwort der Bürgermeisterin
  • Hon.-Prof. Dr. Fritz-Gerd Mittelstädt: „Mensch und Raum – Räume und Menschen – Vorwort des Herausgebers“
  • Astrid Schmidtendorf: „Melle-Buer – Eine abwechslungsreiche Landschaft für Jura-Fossilien“
  • Volker Tiemeyer: „Biotopverbund in der Gemarkung Markendorf – Naturschutz auf lokaler Ebene“
  • Bodo Zehm mit einem Beitrag von Uwe Plaß: „Sieben Fragen zur Geschichte der Stadt Melle“
  • Dr. Peter Hennig: „Von Melle nach Helmstedt: Hermann von der Hardt (1660-1746) – Ein Orientalist und Bibelinterpret der Frühaufklärung“
  • Thomas Grove: „Eine köstliche Geschichte – Das Meller Herbstmanöver 1908“
  • Dr. Irene Below, Barbara Daiber und Angela Kemper: „Ilse Losa in Melle – ein frauenORT für eine engagierte Frau“
  • Dr. Ludger Stühlmeyer: „60 Jahre als Kirchenmusiker in Melle und im Dekanat Grönenberg: Franz Stühlmeyer (1936-2024)“
  • Theresa Liebig: „Modernisierungsmaßnahmen in der Stadtbibliothek Melle – Mit großen Schritten in die Zukunft“
  • Marco Plesner: „THW – ein Ehrenamt, eine Herzensangelegenheit“
  • Sabrina Bieschke: „Entdeckungswege durch Melle – Ideenpool für thematische Stadtrundgänge“
  • Hans-Jörg Haferkamp: „Heimatkapelle Wellingholzhausen“
  • Bernd Gieshoidt: „Gewerbeentwicklung im Stadtteil Wellingholzhausen“
  • Jürgen Krämer: „Der „Stein der Freundschaft“ in New Melle: Wie ein drei Tonnen schwerer Findling aus Markendorf in den Vereinigten Staaten von Amerika zu einem Sinnbild für die transatlantische Freundschaft wurde – Ein Blick in die Geschichte mit Rückschau auf die 30-Jahr-Feier vom 15. Mai 2024 in der ,Plattdeutschen Prärie‘“

Das Meller Jahrbuch 2025 „Der Grönegau“ ist ab sofort im Handel erhältlich. Es kostet 19,90 Euro.

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