in der Stadt Melle

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Ein lebendiges Geschichtsbild geschaffen

Bodo Zehms neues Buch „Landschaft erzählt Geschichte – Ein Dorf im Wiehengebirge – 800 Jahre Hustädte“ offiziell vorgestellt

BUER. Landschaft zum Sprechen zu bringen und sie aus dem Blickwinkel der Geschichtsforschung neu zu vermitteln – das gelingt Bodo Zehm mit seinem Buch „Landschaft erzählt Geschichte – Ein Dorf im Wiehengebirge – 800 Jahre Hustädte“.

Die offizielle Vorstellung der Publikation erfolgte jetzt durch den Autor im Beisein der Herausgeber Jürgen Krämer und Uwe Plaß als Vorstandsmitglieder des Heimatvereins Melle e.V. vor der malerischen Kulisse der historischen Hustädter Dorfglocke. Mit von der Partie war darüber hinaus der Grafiker Michael Bolmer, der das Werk ansprechend gestaltete. Anlass für die Herausgabe des Buches ist die 800-Jahr-Feier der Bauerschaft Hustädte, die anno 1222 als „Hustede“ erstmalig urkundlich erwähnt wurde.

Bodo Zehm weiß: „Dörfliche Gemeinschaften sind nicht nur zweckorientiert, sondern finden zusammen und entwickeln sich weiter, wenn sie eine gemeinsame Interessenlage und eine gemeinsame Geschichte haben. Im Idealfall bildet beides eine seit langem bestehende Einheit. Reicht die Geschichte dieser Verbindung weit über die bekannten historischen Daten hinaus, wird es meistens noch wohlgefälliger und interessanter – aber für die heutige Generation auch nebulöser, denn es stellt sich die Frage: Wo finden wir die Spuren dieser Geschichte, wenn es um mehr gehen soll als um das Lesen von historischen Dokumenten und um Erzählungen von früher?“

Ein kurzer, aufmerksamer Blick in die Landschaft bringt dazu Erstaunliches zutage. Der Autor zeigt aus Anlass des 800-jährigen Jubiläums der Bauerschaft Hustädte auf, wie es möglich ist, mit Hilfe der Spurensuche in der Landschaft, der Auswertung von historischen Dokumenten und den persönlichen Erinnerungen der Dorfbewohner zu einem lebendigen Geschichtsbild zu kommen, das vor allem den Alltag aus längst vergangenen Zeiten wieder sichtbar werden lässt. Auf diese Weise gelingt es, aus Hustädte, der kleinsten Ortschaft der Stadt Melle mit gerade einmal 119 Einwohnern, ein Dorf mit einer reichen Vergangenheit werden zu lassen – nicht zuletzt als Beispiel für das, was auch in anderen Dörfern im Wiehengebirge und weit darüber hinaus vorstellbar ist.

Die Themen, die im neuen Buch inhaltlich vertieft werden, sind unter anderem:

  • Grenzen in der Landschaft
  • Die Hustädter Else und die Bifurkation
  • Das Hustädter „Schnatsiek“ und das „Rattinghauser Heerlager“
  • Straßen, Brücken und vergessene Wege
  • Die Burg im Borghagen und die Suche nach dem Anfang
  • Landwirtschaft macht Geschichte
  • Bäume erzählen Geschichte
  • Das Dorf plant und baut

Bodo Zehm gelingt es mit dem vorliegenden Werk, einen interessanten inhaltlichen Spannungsbogen aufzubauen, der nicht nur für Leserinnen und Leser aus Hustädte interessant sein dürfte.

Der Autor – geboren in Engter – wohnt seit 1979 in seiner Wahlheimat Hustädte. Er war in der Zeit von 2003 bis 2017 als Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück tätig. Bodo Zehm hat sich in der Vergangenheit in zahlreichen Beiträgen und Publikationen mit der Archäologie und Geschichte der Kulturlandschaft des Osnabrücker Landes und des Grönegaus befasst. Nun legt er mit dem Buch über Hustädte sein aktuelles Werk vor.

Der im Oldenburger Isensee Verlag erschienene Band „Landschaft erzählt Geschichte – Ein Dorf im Wiehengebirge – 800 Jahre Hustädte“ beeindruckt nicht nur durch seinen Inhalt, sondern auch durch seine aufwändige Aufmachung mit Vierfarbdruck, Festeinband und Fadenheftung. Die Publikation besitzt einen Umfang von 196 Seiten, ist reich illustriert und zum Preis von 19,50 Euro in jeder Buchhandlung erhältlich (ISBN 978-3-7308-1917-3).

Buchvorstellung vor der Hustädter Dorfglocke mit (von links) Herausgeber Uwe Plaß, Grafiker Michael Bolmer, Autor Bodo Zehm und Herausgeber Jürgen Krämer. Foto: Hermann Pentermann

Buch über Hustädte in Oldenburg gedruckt

Autor, Grafik-Designer und Herausgeber nahmen auf Einladung des Verlegers am Andruck der neuen Publikation teil

MELLE/OLDENBURG. Pünktlich zum großen Jubiläum der Bauerschaft, das am 18. Juni 2022 in offiziellem Rahmen begangen werden soll, wird es erscheinen – das Buch „Landschaft erzählt Geschichte: Ein Dorf im Wiehengebirge – 800 Jahre Hustädte“.

Bestens gelaunt beim Andrucktermin in Oldenburg: (von links) Herausgeber Uwe Plaß, Autor Bodo Zehm, Grafik-Designer Michael Bolmer, Verleger Florian Isensee und Herausgeber Jürgen Krämer. Foto: Isensee Verlag / Miriam Duwe

Auf Einladung von Verleger Florian Isensee wohnten jetzt Autor Bodo Zehm und Grafik-Designer Michael Bolmer sowie die Herausgeber Jürgen Krämer und Uwe Plaß vom Vorstand des Heimatvereins Melle e.V. im renommierten Druck- und Verlagshaus Isensee in Oldenburg dem Andruck der nahezu 200 Seiten umfassenden Publikation bei.

In diesem neuen Buch, das in ehrenamtlicher Arbeit entstand, werden drei maßgebliche Elemente der Geschichtsforschung zusammengeführt: Aus dem Blick in die Landschaft, der Auswertung von historischen Dokumenten und Karten und den persönlichen Erfahrungen der Einwohner gelingt Bodo Zehm ein anschauliches Gesamtbild mit hohem Zeugniswert. Die Publikation informiert nicht nur über die Geschichte Hustädtes, sie soll zugleich eine Anregung für alle Interessierten sein, die sich auch in anderen Regionen rund um Melle auf die Suche nach Spuren aus der Vergangenheit begeben möchten.

Das Buch, das unter dem Dach des Heimatvereins Melle e.V. im Isensee Verlag erscheint, bietet eine hochwertige Ausstattung mit Festeinband, Fadenheftung und Vierfarbdruck. Es besitzt einen Umfang von 196 Seiten und enthält zahlreiche Abbildungen, darunter großformatige Landschaftsfotos, Ausschnitte aus historischen Karten und Geländemodellen und vieles mehr.

Die Publikation „Landschaft erzählt Geschichte: Ein Dorf im Wiehengebirge – 800 Jahre Hustädte“ ist ab Mitte Juni 2022 zu einem Verkaufspreis in Höhe von 19.50 Euro in jeder Buchhandlung erhältlich (ISBN 978-3-7308-1917-3).

Bei Bestellungen über den Heimatverein Melle e.V. (per E-Mail an info@heimatverein-melle.de) gilt bis zum 18. Juni 2022 ein ermäßigter Vorverkaufspreis in Höhe von 15 Euro (zuzüglich 2,50 Euro Versandkosten).

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Frühjahrsputz im Grönegau-Museum

Mitglieder des Heimatvereins Melle bereiteten Gebäudeensemble für den Saisonauftakt am 7. und 8. Mai 2022 vor

MELLE. Fünf Dinge braucht der Mann, um einen Frühjahrsputz gelingen zu lassen: Besen, Handfeger, Kehrblech, Staubtuch und einen Hochleistungsstaubsauger nahmen an diesem Wochenende Franz Hippe, Christian Hoffmeister, Jürgen Krämer, Udo Oberschmidt, Günther Plaß, Uwe Plaß und Werner Pottebaum vom Heimatverein Melle zur Hand, um die Innenräume des Grönegau-Museums im Grönenbergpark in Melle-Mitte zum bevorstehenden Saisonauftakt in neuem Glanz erstrahlen zu lassen.

Gemeinsamer Arbeitseinsatz: Zum Frühjahrsputz im Grönegau-Museum trafen sich jetzt (von links) Uwe Plaß, Christian Hoffmeister, Udo Oberschmidt, Günther Plaß, Werner Pottebaum, Franz Hippe und Jürgen Krämer. Foto: Gabriele Niehaus

Am Ende der Aktion stand ein im besten Wortsinn ein besenreines Gebäudeensemble, das am Wochenende, 7. und 8. Mai, nach den dunklen Wintermonaten erstmalig wieder seine Tore öffnet. Die vier Ausstellungsgebäude, bestehend aus Speicher, Kotten, Backhaus und Remise, stammen aus den Jahren 1572, 1655, 1771 und 1997 und stellen Anziehungspunkte im weitläufigen Park dar, der zudem Teiche, ein Damwild-Gehege, eine Minigolfanlage und einen Kinderspielplatz umfasst.

Das Hauptziel des Grönegau-Museums besteht in der Bewahrung und Dokumentation der Geschichte des Altkreises Melle – insbesondere im Hinblick auf seine bäuerliche und handwerkliche Tradition. Entsprechend vielfältig fallen die Exponate aus, die in den Häusern ansprechend präsentiert werden.

Das erste Museumsgebäude, der Kornspeicher, konnte am 13. September 1960 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bei diesem Fachwerkhaus handelt es sich um einen mehrstöckigen Speicher mit reichgeschnitzten Knaggen und Inschriftbalken aus dem Jahre 1771. Dieses Gebäude stand früher auf dem Hofe des Bauern Bartelsmann in Schlochtern bei Wellingholzhausen. In drei Etagen des Speichers sind aus den Gemeinden des Altkreises Melle stammende alte, schöne bäuerliche, bürgerliche und handwerkliche Gegenstände, Zinn, Porzellan, Glas, Möbel, wertvolles Material der Vorgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, politische Geschichte, Urkunden, Bilder etc. ausgestellt.

Im Jahre 1979 stellte der Landkreis Osnabrück dem Heimatverein ein weiteres Gebäude, den sogenannt „Kotten“, für Museumszwecke zur Verfügung. Dieses Gebäude stammt aus dem Jahre 1655 und stand früher auf dem Hofe des Bauern Fritz Hoffmeister in Neuenkirchen und hatte dort lange Zeit als Heuerlingshaus gedient. Am 16. Mai 1979 konnte auch dieses Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Kotten beinhaltet insbesondere alte Geräte, bäuerliche und handwerkliche Gebrauchsgegenstände und Arbeitsgeräte, die durch Fortschritt der Technik entbehrlich geworden waren. Im Erdgeschoss befinden sich eine komplett eingerichtete Schmiede sowie eine Schlosser-, Holzschuhmacher- und Schuhmacherwerkstatt. Ein besonderer Blickfang im Dielenraum ist die zur Flachsverarbeitung benötigte Bockemühle, während im Dachgeschoss die Flachsverarbeitung und Leinenherstellung dargestellt wird – beispielsweise unter Präsentation voll funktionstüchtiger Webstühle.

Das Backhaus, das ebenfalls zum Museumsensemble gehört, wurde bereits anno 1572 errichtet. Es befand sich ursprünglich im Kreis Gütersloh, ehe es im Jahre 1988 abgetragen und im Grönenbergpark wiedererrichtet wurde. Das Haus hat der Heimatverein zurzeit an die Goldschmiedin Birgit von Lindern verpachtet. Im wiederhergestellten Backofen können bei Bedarf Brot und Kuchen gebacken werden.

Im Jahre 1997 erhielt das Grönegau-Museum schließlich die Remise, die seinerzeit im Fachwerkstil neu gebaut wurde. In diesem Gebäude ist eine Tischlerwerkstatt untergebracht, die durch Geräte der forstlichen Waldarbeit ergänzt wird. Darüber hinaus sind dort einige Geräte der bäuerlichen Garten- und Hauswirtschaft zu sehen.

Das Grönegau-Museum ist in diesem Jahr vom zweiten Wochenende im Mai bis Mitte Oktober samstags und sonntags jeweils in der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet – und zwar bei freiem Eintritt. Führungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich. Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer 0172-8606237 oder hier erhältlich

An der Bifurkation steht jetzt ein „Wasserwerk des Waldes“

Heimatverein Melle e.V. pflanzte die Rotbuche als „Baum des Jahres 2022“

70 Jahre „Tag des Baumes“ – dieses Jubiläum nahm der Heimatverein Melle jetzt zum Anlass, auf dem Bifurkationsgelände in Gesmold den „Baum des Jahres 2022“ – eine Rotbuche – zu pflanzen. Musikalisch umrahmt wurde die Aktion, die bei herrlichstem Frühlingswetter im Kreis von rund 50 Interessierten stattfand, von der Jagdhornbläsergruppe Grönegau.

„Es handelt sich bei dieser Rotbuche um den 34. Baum, der auf diesem Areal in die Erde gesetzt wird“, erklärte die Vorsitzende des Kreisverbandes Osnabrück der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), Regine Herchen, die zu diesem Anlass unter anderem die Baumpaten Franz Hippe, Christian Hoffmeister, Jürgen Krämer, Günther Plaß und Bodo Zehm, den Bundestagsabgeordneten Dr. André Berghegger, Bürgermeisterin Jutta Dettmann, Ortsbürgermeister Michael Weßler und die Geschäftsführerin des SDW-Landesverbandes Niedersachsen, Maren Szymiczek, willkommen hieß. Mit dem „Tag des Baumes“, so die Rednerin weiter, solle „den Menschen der unersetzliche Wert der Bäume für eine intakte Natur bewusst gemacht werden“.

In einen ausführlichen Vortrag ging die Vorsitzende auf die Rotbuche ein, die im Gegensatz zur Blutbuche keine roten, sondern grüne Blätter trägt, als die häufigste Laubbaumart in Deutschland gilt und in der Regel nicht älter als 350 Jahre wird. „Auf die zunehmende Klimaerwärmung reagiert die Buche, deren Anteil in Deutschlands Wäldern etwa 16 Prozent beträgt, mit einer Reduktion der Blattdichte, um die Gefahr eines zu hohen Wasserverlustes durch Verdunstung zu reduzieren“, erläuterte die Vorsitzende. Waldflächen, von denen sich die Fichte jetzt absehbar zurückziehe, seien für die Buche gut geeignet, die als „Wasserwerk des Waldes“ gelte. Denn: „Während in ganzjährig grünen Nadelgehölzen ein erheblicher Teil des Jahresniederschlags in den Nadeln hängen bleibt und dort wieder verdunstet, fließt bei der im Winter kahlen Buche ein Großteil des Niederschlags am glatten Stamm hinunter direkt in den Waldboden““, berichtete Regine Herchen. Werde sie einmal gefällt, so sei die Buche vielseitig einsetzbar. So finde ihr hartes Holz unter anderem Verwendung für den Bau von Massivholzmöbeln, für Fußböden und für Spielzeug.

Nachdem Regine Herchen, Jutta Dettmann, Maren Szymiczek, Franz Hippe, Christian Hoffmeister, Jürgen Krämer, Günther Plaß und Bodo Zehm die Buche gepflanzt hatten, fand an der Grillhüte unweit der Bifurkation auf Einladung des Heimatvereins Gesmold ein geselliges Beisammensein, in dessen Verlauf sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Würstchen vom Grill und kühle Getränke gut munden ließen.

An der Bifurkation steht jetzt ein „Wasserwerk des Waldes“
Sie pflanzten auf dem Bifurkationsgelände den „Baum des Jahres 2022“: (von links) Maren Szymiczek, Franz Hippe, Regine Herchen, Jutta Dettmann, Christian Hoffmeister, Jürgen Krämer, Bodo Zehm und Günther Plaß. Foto: Gabriele Niehaus

Das Grönegau-Museum bequem von zu Hause aus besuchen

Heimatverein Melle e.V. präsentiert virtuellen Rundgang durch die wichtigsten Ausstellungsräume des Kottens und des Speichers

Das Grönegau-Museum in Melle-Mitte ganz bequem von zu Hause aus besuchen – diese  Möglichkeit bietet ab sofort ein virtueller Rundgang, den Christian Budde im Auftrag des  Heimatvereins Melle e.V. realisierte. Unter dem Link https://heimatverein-melle.de/virtuellerrundgang-im-gronegau-museum macht dieses innovative Angebot die wichtigsten  Ausstellungsräume des Kottens und des Speichers einer breiten Öffentlichkeit zugänglich –  mit einem kurzen Abstecher in das Backhaus inklusive, in dem sich seit etlichen Jahren die  „Traumschmiede“ befindet.

Nicht zuletzt die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie wichtig es ist, die Digitalisierung in allen  Lebensfeldern voranzutreiben. Im Museumsbereich gibt es noch viel Potential, wie unser neues  Angebot beispielhaft zeigt. Der virtuelle Rundgang ist eine gute und barrierearme Ergänzung des  Präsenzangebots vor Ort, denn er öffnet das Museum für alle Bürgerinnen und Bürger“, erklären  die Vorstandsmitglieder Heinz Garlich, Jürgen Krämer und Uwe Plaß, die das Vorhaben initiierten  und mit Christan Budde von der Budde 3D+Filmproduktion mit Sitz in Lohne einen kompetenten  Partner fanden.

Virtual Reality lautet das Zauberwort, mit dem der virtuelle Rundgang überschrieben ist“, erläutert Budde. Sie stehe für ein innovatives Erlebnis, das ungewohnte Nähe und maximale  Empathie erzeuge. Rund zwei Stunden lang fing der Profi mit seiner hochmodernen 360-Grad-Kamera Impressionen aus den Museumsgebäuden ein. Und war dabei herauskam, das kann sich im besten Wortsinn „sehen lassen“.


Mit einer Kamera, die sechs hochauflösende Objektive besitzt, erfasst Christian Budde auf dem Dachboden des Kottens ein 360-Grad-Panoramabild. Foto: Foto: Jürgen Krämer

Zur Verfahrensweise erklärt Christian Budde: „Mit sechs hochauflösenden Objektiven in einer  Kamera wird ein 360-Grad-Panoramabild erfasst – und diese sechs Einzelbilder werden in der  Nachbearbeitung zu einem Bild zusammengefügt.“ Das fertige Bild, so der Profi weiter, könne  dann am Computer, auf dem Handy oder auch mit der VR-Brille betrachtet werden.

„Besonders bei der Betrachtung mit der VR-Brille kann der Zuschauer immer wieder in die  Vergangenheit reisen. Somit ist diese Darstellung hervorragend als digitales Archiv geeignet“,  sagte Cristian Budde abschließend.

Da das Ensemble des Grönegau-Museums im Grönenbergpark befindet, bot es sich geradezu an, auch diverse Außenaufnahmen anzufertigen. Als besonders spektakulär erweisen sich dabei  Einspielungen aus der Luft, die Christian Budde bereits im Jahre 2019 unter Einsatz einer Video-Drohne aufnahm.

So freuen sich Heinz Garlich, Jürgen Krämer und Uwe Plaß darüber, dass mit dem neuen Projekt  nicht nur eine zukunftsgewandte Imagewerbung für das Grönegau-Museum betrieben wird: „Die  Betrachterinnen und Betrachter gewinnen zudem einen Eindruck davon, wie schön und attraktiv  sich der Grönenbergpark von höherer Warte aus präsentiert – dank wunderbarer Luftbilder, die  Christian Budde mit einer Drohne aufnahm.“

Das erste Exemplar für die Landrätin

Anna Kebschull nahm das Heimatjahrbuch 2022 vor dem Kreishaus am Schölerberg in Osnabrück entgegen


Präsentation des Heimatjahrbuches 2022 vor dem Kreishaus in Osnabrück mit (von links) Burkhard Fromme (Leiter des Kulturbüros beim Landkreis), Ulrich Wienke (HBOL), Uwe Plaß (Redaktionsteam), Jürgen-Eberhard Niewedde (HBOL), Manfred Kalmlage (KHBB), Landrätin Anna Kebschull, Dr. Rainer Drewes (Redaktionsteam), Jürgen Krämer (HBOL), Johannes Brand (Redaktionsteam) und Franz Buitmann (KHBB). Foto: Hermann Pentermann

Die kommunale Gebietsreform in Niedersachsen, die im Jahre 1972 zur Bildung des Großkreises Osnabrück führte, bildet das Schwerpunktthema des Heimatjahrbuchs Osnabrücker Land 2022. Anlass genug für die Vorstände des Heimatbundes Osnabrücker Land e.V. (HBOL) und des Kreisheimatbundes Bersenbrück e.V. (KHBB), zusammen mit Mitgliedern der Jahrbuch-Redaktion das symbolische erste Exemplar des Sammelbandes vor dem Kreishaus am Schölerberg in Osnabrück an Landrätin Anna Kebschull zu überreichen.

Seit 1965 beherrschte das Thema „Gebiets- und Verwaltungsreform“ die kommunalpolitische Diskussion in Niedersachsen. Für die Älteren unter den Bürgerinnen und Bürgern des Osnabrücker Landes sind die damaligen Auseinandersetzungen noch lebendig, so als wäre es erst kürzlich gewesen. Und doch ist schon ein „goldenes“ Jubiläum zu feiern.

Mit dem Kernstück der Reform, dem Osnabrück-Gesetz von 1972, fanden die Diskussionen und Auseinandersetzungen vor nunmehr 50 Jahren weitgehend ihr Ende. Dieses Jubiläum ist der Anlass für das Schwerpunktthema im neuen Heimatjahrbuch Osnabrücker Land 2022, für dessen Redaktion Johannes Brand, Dr. Rainer Drewes, Uwe Plaß und Tim Wagemester verantwortlich zeichnen. In drei Grundsatzbeiträgen werden die Gebietsreform allgemein, die Bildung des Großkreises Osnabrück und die Gemeindebildungen im Osnabrücker Land dargestellt. Am Beispiel der drei Kommunen Georgsmarienhütte, Belm und Melle wird aufgezeigt, wie unterschiedlich von Ort zu Ort die Probleme waren und die Diskussion ablief. Eher randliche Themen, aber besonders interessant, sind die Ausgliederung von Vörden in den Kreis Vechta oder das Bemühen der Gemeinde Büscherheide, nach Nordrhein-Westfalen umgegliedert zu werden.

Der weitere Inhalt des Buches lässt sich hier nur ansatzweise skizzieren. Die geschichtlichen Themen reichen von der Stiftungsurkunde des Klosters Börstel aus dem Jahr 1250 über die Kirchspiele im Osnabrücker Land zur Schwedenzeit im Dreißigjährigen Krieg, die Einstellung der Osnabrücker zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs bis hin zur Friedensbewegung in Georgsmarienhütte Anfang der 1980er-Jahre.

Es werden Persönlichkeiten vorgestellt wie der Markkötter, Untervogt und Auktionator Schopmeyer aus Hagen, Adam Löhr aus Wersche, der vor dem Ersten Weltkrieg seinen Militärdienst bei den Ulanen ableistete und anschließend Oberweichenwärter bei der Bahn wurde, oder die Familie Zinn, die seit 100 Jahren ein dörfliches Kaufhaus in Berge betreibt. Bisher war man der Meinung, dass der berühmte Kinderbuchautor James Krüss trotz eines Volksschullehrerstudiums niemals in der Schule unterrichtet habe. Nun wissen wir, dass er tatsächlich einige Monate im Jahr 1946 als Lehrer tätig war, und zwar in Bramsche. Die Vielfalt der Themen im Heimatjahrbuch Osnabrücker Land 2022 ist so bunt wie das Osnabrücker Land selbst. Und bunt ist das Buch auch durch die annähernd 200 Abbildungen.

Als besondere kleine Kostbarkeiten sind in das Buch neben den gewohnten plattdeutschen Texten auch drei hochdeutsche Gedichte eingestreut: Jürgen Schwarz und Wilfried Pabst haben sich Gedanken zum spirituellen Leben im Kloster „Börstel heute“ gemacht, Jürgen Schwarz hat darüber hinaus ein Sonett geschrieben, zu dem er durch ein Bild von einer sterbenden Birke auf einem riesigen Parkplatz inspiriert wurde, und von James Krüss gibt es ein bisher unveröffentlichtes Gedicht, in dem er von einem Fahrradausflug von Bramsche zum Hof Niewedde-Fisse in Kalkriese erzählt. Das Heimat-Jahrbuch Osnabrücker Land 2022 enthält etwa 50 Beiträge auf 352 Seiten und kostet wieder 14,90 Euro. Es ist erhältlich im Buchhandel oder direkt beim Heimatbund Osnabrücker Land e.V., Klosterpforte, Königstraße 1, 49124 Georgsmarienhütte-Kloster Oesede, E-Mail info@hbol.de, Telefon 05401/849266, Internet www.hbol.de, sowie beim Kreisheimatbund Bersenbrück, „Altes Rathaus“ – Bücherstube, Hasestraße 5, 49593 Bersenbrück, Internet www.khb-bsb.de

Interessanter Ausflug in die Zeit des Wirtschaftswunders

Heimatverein Melle e.V. veröffentlicht weiteren Bildkalender „Historische Ansichten aus Melle“ – Vorstand überreicht das erste Exemplar an Ortsbürgermeisterin Gerda Hövel

Zum vierten Mal in Folge hat der Heimatverein Melle e.V. in Kooperation mit der Kalender-Manufaktur in Verden an der Aller einen Bildkalender herausgegeben. „Historische Ansichten aus Melle“ lautet der Titel des Begleiters durch das Jahr 2022, der einen interessanten Ausflug in die Zeit des sogenannten „Wirtschaftswunders“ ermöglicht.

Das erste druckfrisch erschienene Exemplar übergaben jetzt Heimatvereinsvorsitzender Uwe Plaß und dessen Stellvertreter Jürgen Krämer an Ortsbürgermeisterin Gerda Hövel. Die im Kalender veröffentlichten Fotos vermitteln den Betrachtern einen Eindruck davon, wie sich die Kleinstadt Melle und ihre Umgebung in den 1950-er und 1960-er Jahren präsentierte. Besonderer Blickfang auf der Titelseite: Eine aus dem Jahre 1959 stammende Luftbildaufnahme, auf der das alte Freibad, der Carl-Starcke-Platz, der Grönenbergpark und das damals im Bau befindliche Hallenbad zu sehen sind.

 


Offizielle Übergabe des druckfrisch erschienenen Bildkalenders „Historische Ansichten aus Melle“ im Grönenbergpark mit (von links) Uwe Plaß, Gerda Hövel und Jürgen Krämer. Foto: Gabriele Niehaus

Nachdem die drei ersten Ausgaben der Kalender „Historisches Ansichten aus Melle“ für die Jahre 2019, 2020 und 2021 auf eine äußerst positive Resonanz gestoßen waren, hatte der Vorstand des Heimatvereins den Beschluss gefasst, auch für das Jahr 2022 ein solches Druckwerk herauszubringen. Um den Kalender visuell mit Leben zu erfüllen, begaben sich Uwe Plaß und Jürgen Krämer im Juli dieses Jahres im Stadtarchiv auf die Suche nach geeigneten Motiven. Aus Hunderten von Fotografien wählten die beiden Heimatkenner schließlich 13 Aufnahmen aus, die jetzt im Begleiter durch das Jahr 2022 veröffentlicht wurden.

Der Begleiter durch das Jahr ermöglicht eine Rückblende in die „gute alte Zeit“. Zu sehen sind dabei folgende Motive: Januar: „Steg am Ententeich im Grönegaupark“; Februar: „Der Kiosk an der Mühlenstraße neben der Umflut“; „März: „Die Kreuzung Engelgarten/Riemsloher Straße“; April: „Blick vom Markt in die Haferstraße“; Mai: „Die untere Mühlenstraße während der Rotdornblüte“; Juni: „Starcke-Parkplatz am Stadtgraben“; Juli: „Schwäne auf dem Ententeich im Grönenbergpark“; August: „Blick durch den Torbogen der Meller Möbelfabrik an der Bismarckstraße“; September: „Die Grönenberger Straße Richtung stadtauswärts anlässlich eines Turnfestes“; Oktober: „Blick von der Gesmolder Straße auf das Amtsgericht“; November: „Die Diedrichsburg in den Meller Bergen“; Dezember: „Sonnenfinsternis am 15. Februar 1961, aufgenommen vom Dachboden der Grönenbergschule, mit dem Glockenspiel auf dem Dach des historischen Rathauses sowie die Türme der beiden Stadtkirchen St. Petri und St. Matthäus“.

Der im DIN A-3-Format erschienene Bildkalender ist ab sofort im Fachgeschäft Sutmöller „Bücher & mehr“, Plettenberger Straße 1 – 3, 49324 Melle-Mitte, im Fachgeschäft Hugo Kretschmann Tabakwaren, Markt 5,49324 Melle-Mitte, und im Stadtarchiv, Wallgarten 1, 49324 Melle-Mitte, erhältlich. Er kostet pro Exemplar 19 Euro

„Die Diedrichsburg – Von der Keltenzeit zur Burgenromantik“

„Tag des offenen Denkmals“ mit Vortrag von Bodo Zehm in den Meller Bergen Neue Thementafel wurde offiziell vorgestellt


Die Thementafel „Kulturlandschaft Melle Berge: Die Diedrichsburg – Von der Keltenzeit zur Burgenromantik“ steht – zur Freude von Iris Schriever, Philipp Freiherr von Vincke-Graf von Perponcher, Bodo Zehm, Uwe Plaß und Jürgen Krämer (von links). Foto: Heimatverein Melle / Gabriele Niehaus

Die zentrale Veranstaltung der Stadt Melle zum „Tag des offenen Denkmals“ fand jetzt bei strahlendem Sonnenschein und angenehmen Temperaturen an der Diedrichsburg in den Meller Bergen statt – und zwar unter dem Leitgedanken „Schein & Sein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“. Im Mittelpunkt dieser Zusammenkunft stand ein viel beachteter Vortrag des ehemaligen Archäologen für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, Bodo Zehm, zum Thema „Die Diedrichsburg – ein romantischer Sehnsuchtsort des 19. Jahrhunderts“. Außerdem gab es ein kleines, aber feines Rahmenprogramm, das bei den Besuchern ebenfalls auf große Resonanz stieß.

Im Vorfeld des Aktionstages hatten der Natur- und Geopark TERRA.vita, der Heimatverein Melle und die Stadt Melle in Abstimmung mit der Grundstückeigentümerfamilie Freiherr von Vincke-Graf von Perponcher eine große Thementafel gestalten lassen, wenige Tage vor der Veranstaltung einen Steinwurf von der Burg entfernt platziert worden war. „Kulturlandschaft Melle Berge: Die Diedrichsburg – Von der Keltenzeit zur Burgenromantik“ lautet der Titel dieses übersichtlich gestalteten Informationspunktes, der dem Betrachter umfassende Informationen zu diesem Bauwerk und seiner Geschichte vermittelt. Während eines Ortstermins nahmen Philipp Freiherr von Vincke-Graf von Perponcher als Vertreter der Grundstückseigentümerfamilie, Iris Schriever vom städtischen Kultur- und Tourismusbüro sowie Jürgen Krämer, Uwe Plaß und Bodo Zehm als Vorstandsmitglieder des Heimatvereins Melle die Tafel bei herrlichem Spätsommerwetter in Augenschein. Alle Projektbeteiligten gaben der Hoffnung Ausdruck, dass dieses neue Informationsangebot unter freiem Himmel in der Öffentlichkeit rege Beachtung finden möge.

Beim Blick auf die Thementafel wird eines deutlich: Keine andere Burg des Osnabrücker Landes hat die Phantasie der Besucher so angeregt wie die Diedrichsburg in den Meller Bergen. Hier, auf einem Bergplateau in knapp 220 Meter Höhe, steht ein mächtiger, 26 m hoher quadratischer Turm, flankiert von zwei hochgeschossigen Seitenflügeln. Allein die baulichen Dimensionen, das von Zinnen gekrönte Obergeschoss des Turms und die landschaftsbeherrschende Alleinlage sind so eindrucksvoll, dass bei den Besuchern kaum Zweifel an der besonderen historischen Bedeutsamkeit dieser Anlage aufkommen. Daher gibt es heute eine Vielzahl an spektakulär anmutenden Deutungsversuchen über den Ursprung dieses Bauwerks, angefangen bei einem befestigten römischen Lagerplatz aus der Zeit der Varusschlacht bis hin zu einer frühmittelalterlichen „Volksburg“ aus der Zeit der Sachsenkriege zwischen den Heerführern Wittekind und Karl dem Großen.

Doch die historische Wirklichkeit sieht völlig anders aus: Die Diedrichsburg entstand zwischen 1844 und 1860 und war niemals als militärischer Zweckbau gedacht, sondern sollte als „Herrensitz“ das Ideal einer mittelalterlichen Ritterburg im Geist der Burgenromantik des 19. Jahrhunderts verkörpern. Initiator und Bauherr war Ernst Freiherr von Vincke vom benachbarten Rittergut Ostenwalde. Möglicherweise plante er eine Nutzung des Gebäudes zu Wohnzwecken, doch er verstarb bereits ein Jahr nach der Grundsteinlegung im Jahr 1844. Nach Fertigstellung im Jahr 1860 blieb die Anlage unbewohnt, bis sich hier im Jahr 1954 erstmals eine Gastwirtsfamilie niederließ und die zahlreichen Ausflügler und Wanderer zur Einkehr einlud. Seitdem gehört die Diedrichsburg zu den bekanntesten Ausflugszielen des Osnabrücker Landes.

Die Mehrdeutigkeit der Interpretation des Burgplateaus als uralte, weiträumige Befestigungsanlage bekam 2008 eine entscheidende Wendung, als Archäologen an verschiedenen Stellen Hinweise auf ehemalige Vorratsgruben entdeckten und datierbares Fundmaterial bergen konnten. Anhand der Datierung in den Zeitraum 291 +/- 60 Jahre v. Chr. Geb. kann der Ursprung der Diedrichsburg nun sicher in die vorrömische Eisenzeit gelegt werden, als die keltische Kultur aus dem süddeutschen Raum nach Norden vordrang und an verschiedenen Stellen befestigte Zentren, sogenannte Zentralorte, errichtete. Mit dieser Einordnung wurde das ohnehin schon facettenreiche und attraktive Erscheinungsbild der Diedrichsburg als überregional bedeutendes Denkmal und Ausflugsziel um eine weitere spannende Komponente bereichert.

Ehemaliger Archäologe für die Stadt und den Landkreis Osnabrück neu im Vorstand

Heimatverein Melle wählt Bodo Zehm einstimmig in das Leitungsgremium


Nach der Wahl im Theater Melle: (von links) der neue Beisitzer Bodo Zehm, der 2. stellvertretende Vorsitzende Christian Hoffmeister, Vorsitzender Uwe Plaß, der 1. stellvertretende Vorsitzende Jürgen Krämer und Schriftführer Günther Plaß. Foto: Peter Schatte

Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass der Heimatverein weder im März 2020 noch im Frühjahr dieses Jahres seine traditionelle Mitgliederversammlung veranstalten konnte. Jetzt wurde die Zusammenkunft unter den geltenden Hygieneauflagen nachgeholt – allerdings nicht in der Alten Posthalterei als bewährtem Veranstaltungsort, sondern im Theater Melle.

„Die Pandemie hat unser Vereinsleben mehr als eineinhalb Jahre stark eingeschränkt“, erklärte der Vorsitzende Uwe Plaß zum Auftakt der Zusammenkunft, zu der sich lediglich 17 Interessierte eingefunden hatten. Angesichts sinkender Inzidenzzahlen und einer kontinuierlich ansteigenden Impfquote sei es inzwischen erfreulicherweise wieder möglich, öffentliche Veranstaltungen wie die Mitgliederversammlung durchzuführen. Unter dem Eindruck der Corona-Krise habe der Heimatverein bewusst das Theater Melle als Veranstaltungsort auserkoren, um den Heimatfreunden „ein Tagen auf Abstand“ zu ermöglichen.

Da die Mitgliederversammlungen sowohl im März 2020 als auch im März 2021 coronabedingt ausgefallen waren, gliederte der Redner seinen Rechenschaftsbericht in zwei Teile. In seinem Rückblick auf das Jahr 2019 erinnerte Plaß unter anderem daran, dass der Heimatverein im Berichtszeitraum zahlreiche Aktivitäten entfaltet habe – von den Monatlich stattfindenden Vortragsabenden in der Alten Posthalterei über den Frühjahrsputz im Grönegaumuseum bis hin zur Präsentation des Vereins im Rahmen einer Virtrinen-Ausstellung in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung am Schölerberg in Osnabrück.

„Es verstand sich von selbst, dass wir auch die 850-Jahr-Feier der Stadt Melle mit verschiedenen Aktivitäten begleiteten“, stellte der Redner fest. Als Beispiele hierfür nannte er unter anderem die Digitalisierung des Films, den Tom Winkler im Jahre 1969 anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums gedreht hatte, und die Beteiligung an der Fotoausstellung, die die Heimatvereine aus dem Grönegau in der Schalterhalle der Kreissparkasse Melle ausrichteten. Weiterer Höhepunkt im Jahresprogramm 2019: Die in Zusammenarbeit mit Dr. Fritz-Gerd Mittelstädt erfolgte Herausgabe des vierten Sonderbandes des Meller Jahrbuches „Der Grönegau“ mit historischen Beiträgen, die Uwe Plaß für das „Meller Kreisblatt“ verfasst hatte. Darüber hinaus brachte der Heimatverein in Kooperation mit der Kalender-Manufaktur in Verden an der Aller den Bildkalender „Historische Ansichten aus Melle“ heraus.

Trotz der Corona-Krise gelang es den Heimatfreunden auch im Jahre 2020 verschiedene Aktivitäten zu entfalten. Zwar war es angesichts der Pandemie ab März nicht mehr möglich, die traditionellen Vortragsabende durchzuführen. Dennoch legten die Frauen und Männer um Uwe Plaß die Hände nicht in den Schoß, sondern realisierten, das, was unter den widrigen Rahmenbedingungen verwirklicht werden konnte: Zum Beispiel die Überarbeitung der Homepage – ein Projekt das Heinz Garlich eigenverantwortlich realisierte. Ferner legte der Verein das Grönenberger Heimatheft über den großen Standbrand von Melle anno 1720 neu auf und veröffentlichte in Kooperation mit dem Autor Thomas Grove das Buch „Nationalsozialismus in Melle vor 1933“. Weiteres Gemeinschaftsprojekt: Im Verbund mit den Briefmarkenfreunden Grönegau und der Deutschen Post AG gab der Heimatverein anlässlich des 300-jährigen Stadtbrand-Jubiläums einen Schmuckbriefumschlag und einen Sonderstempel heraus, die in der Philatelisten-Szene bundesweit Beachtung fanden. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle, dass die Heimatfreunde auch im Jahre 2020 einen Bildkalender unter dem Titel „Historische Ansichten aus Melle“ herausbrachte. „Hier gab es erneut die bewährte Kooperation mit der Kalender-Manufaktur in Verden an der Aller“, resümierte Uwe Plaß. Gemeinsam mit der Märchenerzählerin Christa Möller und der Filmerin Nina Schengber startete der Heimatverein ein weiteres Projekt, das sich bis in den Sommer 2021 erstreckte: In den Räumen des Grönegau-Museums wurden die rund 60 Sagen des Grönegaues, die im ersten Grönenberger Heimatheft aus dem Jahre 1955 veröffentlicht worden waren, als Videos aufgezeichnet. „Diese Beiträge wurden nach und nach auf unserer Homepage veröffentlicht und erfreuen sich bei den Besuchern unseres Internet-Auftritts großer Beliebtheit, wie es die Klick-Zahlen eindrucksvoll beweisen“, so der Vorsitzende.

In Vertretung des an der Teilnahme verhinderten Schatzmeisters Heinz Garlich legte Uwe Plaß im weiteren Verlauf der Versammlung die Kassenberichte für die Jahre 2019 und 2020 vor. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig.

Dann trafen Mitglieder eine Personalentscheidung: Einstimmig wählten sie den ehemaligen Archäologen für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, Bodo Zehm aus Hustädte, zum Nachfolger des im Spätsommer 2019 verstorbenen Beisitzers, Stadtdirektor a.D. Harald Eberhardt. Das frischgebackene Vorstandsmitglied sicherte den Anwesenden zu, sich mit ganzer Kraft für die Belange des Heimatvereins Melle einzusetzen. Im Anschluss an die Regularien hielt Uwe Plaß einen interessanten Vortrag zum Thema „Der Stadtbrand von 1720“ – und erhielt dafür reichlich Beifall

Die Sage von der Hasegabelung

Unsere Sage erzählt, wie die Bifurkation in Melle-Gesmold entstanden ist.

Es lebte vorzeiten ein junger Ritter bei seinem Vater auf der Holter Burg. Einst trabte er hinab durch den Buchenwald und jagte den ganzen Tag im Hasetal, bis er durstig war und nicht mehr weiter konnte.

Aber nahebei rauschte die Krusemühle. Da kehrte er ein und grüßte den Müller: „Meister, gebt mir zu trinken; denn ich komme um vor Durst.“ Der Müller sprach darauf: „Geht in die Küche zu meiner Tochter, der Else.“

Die Else war ein Mädchen so frisch wie eine Blume und so eifrig wie eine Biene im Sonnenschein. Sie brachte sogleich einen Napf mit kalter Milch herbei. Dem müden Ritter aber wurden die Augen wieder hell, doch wusste er lange nicht, warum.

Als er getrunken hatte, ging ihm das Herz auf. Er zog einen Ring hervor und steckte ihn der schönen Else an den Finger. „Willst du meine liebe Braut werden“, sagte er, ,,dann will ich dir treu sein wie das Gold an deiner Hand. „Da kamen der schönen Müllerstochter die Tränen, und beide waren sich zugetan und mussten immer aneinander denken.

Hinter den Felsenmauern in der Holter Burg saß der alte Ritter grimmig auf der Eichenbank. Er sprach: „Niemals werde ich es dulden, dass Else auf die Burg kommt; denn sie ist nur eine Müllerin.“

Festen Sinnes antwortete darauf der junge Ritter: „Was ich Else versprochen habe, will ich getreulich halten auf immerdar.“

Da sprang der Alte wild auf und stürmte ins Tal. Er konnte aber die schöne Else lange nicht finden. Endlich traf er sie am Haseufer bei den Kühen. Erschrocken sah sie den wilden Mann zwischen den Büschen: „Gib mir den Ring zurück, der an deinem Finger blinkt! In die Hase werd‘ ich dich stoßen, wenn du nicht ablässt von meinem Sohn!“

Fester noch hielt Else den Ring an der Hand und sprach: „Die Treue, die ich Herwarth versprochen habe, will ich ihm ewig nicht brechen.“ Da stieß ihr der Unhold den Dolch ins Herz und warf das liebliche Mädchen hinab in die Flut. Das Wasser brauste vor Entrüstung auf, sprang über das Ufer, und seitdem läuft es aus der Hase durch den Grönegau der Weser zu, und es wird Else genannt.

H. Rahe

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