Saisonauftakt am 6. und 7. Mai 2023 – Gebäudeensemble lädt zu interessanter Entdeckungsreise ein

MELLE. Herbstliche Temperaturen beim Frühjahrsputz im Grönegau-Museum im Grönenbergpark in Melle-Mitte: Eine Woche vor dem offiziellen Saisonauftakt haben Heike Dahech, Sigrid Fischer-Eistert, Heinz Garlich, Franz Hippe, Jürgen Krämer, Udo Oberschmidt, Uwe Plaß, Werner Pottebaum, Uschi Selchow und Bodo Zehm vom Heimatverein Melle das vier Fachwerkhäuser umfassende Gebäudeensemble auf Vordermann gebracht und auf diese Weise dafür gesorgt, dass die Ausstellungsgebäude nach dem langen Winter pünktlich am Samstag und Sonntag, 6. und 7. Mai 2023, jeweils um 1530 Uhr wieder seine Tore für den Publikumsverkehr öffnen können.

Staub, Spinnengewebe, Wollmäuse & Co. hatten während des Arbeitseinsatzes keine Chance. Denn die Heimatfreundinnen und Heimatfreunde legten sich kräftig ins Zeug, um sowohl den Innenräumen der markanten Fachwerkgebäude als auch den Außenbereichen unter Einsatz von Besen, Handfegern, Kehrblechen und einem Hochleistungsstaubsauger neuen Glanz zu verleihen.

Legten sich beim Frühjahrsputz mächtig ins Zeug: (von links) Sigrid Fischer-Eistert, Uschi Selchow, Heike Dahech, Franz Hippe, Bodo Zehm, Jürgen Krämer, Werner Pottebaum, Uwe Plaß, Heinz Garlich und Udo Oberschmidt. Foto: Hermann Pentermann

Das Grönegau-Museum, bestehend aus Speicher, Kotten, Backhaus und Remise, stammen aus den Jahren 1572, 1655, 1771 und 1997 und stellen Anziehungspunkte im weitläufigen Grönenbergpark dar, der zudem Teiche, ein Damwild-Gehege, eine Minigolfanlage und einen Kinderspielplatz umfasst.

Das Hauptziel des Grönegau-Museums besteht in der Bewahrung und Dokumentation der Geschichte des Altkreises Melle – insbesondere im Hinblick auf seine bäuerliche und handwerkliche Tradition. Aus diesem Grunde reicht die Bandbreite der ausgestellten Objekte von Alltagsgegenständen wie Kleidung, Geschirr und Möbeln bis hin zu Maschinen zur Flachsverarbeitung, einer komplett ausgestatteten Schmiede und einer Tischlerwerkstatt mit Holzbearbeitungsgeräten aus dem Forst.

Das erste Museumsgebäude, der Kornspeicher, konnte am 13. September 1960 der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Bei diesem Fachwerkhaus handelt es sich um einen mehrstöckigen Speicher mit reichgeschnitzten Knaggen und Inschriftbalken aus dem Jahre 1771. Dieses Gebäude stand früher auf dem Hofe des Bauern Bartelsmann in Schlochtern bei Wellingholzhausen. In drei Etagen des Speichers sind aus den Gemeinden des Altkreises Melle stammende alte, schöne bäuerliche, bürgerliche und handwerkliche Gegenstände, Zinn, Porzellan, Glas, Möbel, wertvolles Material der Vorgeschichte, Wirtschaftsgeschichte, politische Geschichte, Urkunden, Bilder etc. ausgestellt.

Im Jahre 1979 stellte der Landkreis Osnabrück dem Heimatverein ein weiteres Gebäude, den sogenannt „Kotten“, für Museumszwecke zur Verfügung. Dieses Gebäude stammt aus dem Jahre 1655 und stand früher auf dem Hofe des Bauern Fritz Hoffmeister in Neuenkirchen und hatte dort lange Zeit als Heuerlingshaus gedient. Am 16. Mai 1979 konnte auch dieses Haus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Der Kotten beinhaltet insbesondere alte Geräte, bäuerliche und handwerkliche Gebrauchsgegenstände und Arbeitsgeräte, die durch Fortschritt der Technik entbehrlich geworden waren. Im Erdgeschoss befinden sich eine komplett eingerichtete Schmiede sowie eine Schlosser-, Holzschuhmacher- und Schuhmacherwerkstatt. Ein besonderer Blickfang im Dielenraum ist die zur Flachsverarbeitung benötigte Bockemühle, während im Dachgeschoss die Flachsverarbeitung und Leinenherstellung dargestellt wird – beispielsweise unter Präsentation voll funktionstüchtiger Webstühle.

Das Backhaus, das ebenfalls zum Museumsensemble gehört, wurde bereits anno 1572 errichtet. Es befand sich ursprünglich im Kreis Gütersloh, ehe es im Jahre 1988 abgetragen und im Grönenbergpark wiedererrichtet wurde. Das Haus hat der Heimatverein gegenwärtig verpachtet. Im wiederhergestellten Backofen können bei Bedarf jederzeit Brot und Kuchen gebacken werden.

Im Jahre 1997 erhielt das Grönegau-Museum schließlich die Remise, die seinerzeit im Fachwerkstil neu gebaut wurde. In diesem Gebäude ist eine Tischlerwerkstatt untergebracht, die durch Geräte der forstlichen Waldarbeit ergänzt wird. Darüber hinaus sind dort einige Geräte der bäuerlichen Garten- und Hauswirtschaft zu sehen.

Das Grönegau-Museum ist in diesem Jahr vom ersten Wochenende im Mai bis Mitte Oktober samstags und sonntags jeweils in der Zeit von 15.30 bis 17.30 Uhr geöffnet – und zwar bei freiem Eintritt. Führungen sind auch außerhalb der Öffnungszeiten möglich.

Weitere Informationen sind unter der Telefonnummer 0172-8606237 oder im Internet unter Grönegau-Museum erhältlich.