Am Ende des 13. Jahrhunderts lebte in Osnabrück ein Mann, der gar schlecht und gottlos war. Viel lieber als in der Kirche saß er mit seinen Brüdern im Wirtshaus und zechte auf Gottes Gnade und Barmherzigkeit.

So vergingen Jahre in Saus und Braus. Da ward er krank und wünschte sich zu bekehren. Er ließ deshalb einen Mönch rufen. Der Mönch kam und redete ihm gar freundlich zu, er möge sich besinnen, wievielmal er gesündigt habe. Der Tunichtgut begann also mit der Beichte. Sobald er aber einen tollen Streich bekennen wollte, dachte er auch an das pfiffige Gesicht des einen oder anderen Kameraden, der dabei gewesen war, und musste lachen. So wurde denn aus seiner Bekehrung nichts. Doch bald kam der Tod, und das Lachen war vorbei.

Da eilte der Teufel heran und wollte ihn holen. Doch die Mönche wollten den Toten nicht herausgeben. Als der Teufel mit seinem Drängen nicht nachließ, kamen sie überein, er solle die Seele des Verstorbenen haben, wenn er einen großen Stein, der vor dem Buer’schen Tor lag, weder bei Tag noch bei Nacht nach Melle brächte. Der Teufel nahm die Wette an.

Am folgenden Morgen, als die Nacht vorbei war und die Dämmerung begann, hob der Teufel den schweren Stein auf den Rücken und schleppte ihn gen Melle. Schon war er der Meiler Feldmark ganz nahe gekommen, da ging die Sonne auf. Der Teufel hatte die Wette verloren. Wütend warf er den Stein nieder und mied hinfort das Meller Land.

Man sagt, noch jetzt sei der Stein in der Gegend zu finden. Er soll aber geborsten sein von dem mächtigen Wurfe und von der Hitze, die der Teufel ausstrahlte. Er war so schwer, dass sich der ganze Rücken des Teufels darin abdrückte.

Man verwendete ihn später bei den Gottesgerichten. Menschen, die man für Hexen hielt, mussten sich in die Höhlung legen. Passte ein Angeklagter mit dem Rücken hinein, so war er des Teufels und musste auf dem Scheiterhaufen sterben, im anderen Falle ließ man ihn wieder laufen.

Nach Weltkamp.