Nicht weit von den bekannten Dreieinigkeitsbuchen in Wellingholzhausen hütete einst der alte Schäfer Klaus seine Herde. Er trieb sie durch die grelle Mittagssonne auf die Buchen zu und bemerkte plötzlich eine Gestalt vor sich, einen Fremdling von seltsamer Art.
Der fromme Klaus hob die Hand über die Augen und erschrak; denn deutlich konnte er an dem Fremden eine zottige Haut, einen lahmen Pferdefuß und an der Stirn zwei stumpfe Hörner erkennen. „Gelobt sei Jesus Christus“, wehrte Klaus ihn laut von sich ab. Die Herde stob auseinander, und die Hunde winselten mit eingekniffenen Schwänzen.
Der Teufel jedoch wich nicht; er nahm den Kopf unter den Arm und hinkte näher und näher heran, Dem frommen Schäfer fuhr der Schrecken in die Beine. Zur rechten Zeit noch fiel ihm der Spruch ein, der alle Höllengeister bannt.
Kaum hatte der Schäfer Klaus laut rufend gebetet: „Alle guten Geister loben Gott, den Herrn!“ da flackerte ein Feuer auf, und mit furchterregendem Knall und entsetzlichem Gestank löste sich der Leibhaftige in Rauch auf. Nur ein Häuflein Asche fand Klaus an der Stelle, wo sich der Teufelsspuk ereignet hatte. Die zerstreute Herde sammelte sich wieder, und die Hunde taten wie vordem ihre Pflicht.
Nach Wlndus.