Heimatverein Melle wählt Bodo Zehm einstimmig in das Leitungsgremium


Nach der Wahl im Theater Melle: (von links) der neue Beisitzer Bodo Zehm, der 2. stellvertretende Vorsitzende Christian Hoffmeister, Vorsitzender Uwe Plaß, der 1. stellvertretende Vorsitzende Jürgen Krämer und Schriftführer Günther Plaß. Foto: Peter Schatte

Die Corona-Krise hat dazu geführt, dass der Heimatverein weder im März 2020 noch im Frühjahr dieses Jahres seine traditionelle Mitgliederversammlung veranstalten konnte. Jetzt wurde die Zusammenkunft unter den geltenden Hygieneauflagen nachgeholt – allerdings nicht in der Alten Posthalterei als bewährtem Veranstaltungsort, sondern im Theater Melle.

„Die Pandemie hat unser Vereinsleben mehr als eineinhalb Jahre stark eingeschränkt“, erklärte der Vorsitzende Uwe Plaß zum Auftakt der Zusammenkunft, zu der sich lediglich 17 Interessierte eingefunden hatten. Angesichts sinkender Inzidenzzahlen und einer kontinuierlich ansteigenden Impfquote sei es inzwischen erfreulicherweise wieder möglich, öffentliche Veranstaltungen wie die Mitgliederversammlung durchzuführen. Unter dem Eindruck der Corona-Krise habe der Heimatverein bewusst das Theater Melle als Veranstaltungsort auserkoren, um den Heimatfreunden „ein Tagen auf Abstand“ zu ermöglichen.

Da die Mitgliederversammlungen sowohl im März 2020 als auch im März 2021 coronabedingt ausgefallen waren, gliederte der Redner seinen Rechenschaftsbericht in zwei Teile. In seinem Rückblick auf das Jahr 2019 erinnerte Plaß unter anderem daran, dass der Heimatverein im Berichtszeitraum zahlreiche Aktivitäten entfaltet habe – von den Monatlich stattfindenden Vortragsabenden in der Alten Posthalterei über den Frühjahrsputz im Grönegaumuseum bis hin zur Präsentation des Vereins im Rahmen einer Virtrinen-Ausstellung in den Räumlichkeiten der Kreisverwaltung am Schölerberg in Osnabrück.

„Es verstand sich von selbst, dass wir auch die 850-Jahr-Feier der Stadt Melle mit verschiedenen Aktivitäten begleiteten“, stellte der Redner fest. Als Beispiele hierfür nannte er unter anderem die Digitalisierung des Films, den Tom Winkler im Jahre 1969 anlässlich des 800-jährigen Stadtjubiläums gedreht hatte, und die Beteiligung an der Fotoausstellung, die die Heimatvereine aus dem Grönegau in der Schalterhalle der Kreissparkasse Melle ausrichteten. Weiterer Höhepunkt im Jahresprogramm 2019: Die in Zusammenarbeit mit Dr. Fritz-Gerd Mittelstädt erfolgte Herausgabe des vierten Sonderbandes des Meller Jahrbuches „Der Grönegau“ mit historischen Beiträgen, die Uwe Plaß für das „Meller Kreisblatt“ verfasst hatte. Darüber hinaus brachte der Heimatverein in Kooperation mit der Kalender-Manufaktur in Verden an der Aller den Bildkalender „Historische Ansichten aus Melle“ heraus.

Trotz der Corona-Krise gelang es den Heimatfreunden auch im Jahre 2020 verschiedene Aktivitäten zu entfalten. Zwar war es angesichts der Pandemie ab März nicht mehr möglich, die traditionellen Vortragsabende durchzuführen. Dennoch legten die Frauen und Männer um Uwe Plaß die Hände nicht in den Schoß, sondern realisierten, das, was unter den widrigen Rahmenbedingungen verwirklicht werden konnte: Zum Beispiel die Überarbeitung der Homepage – ein Projekt das Heinz Garlich eigenverantwortlich realisierte. Ferner legte der Verein das Grönenberger Heimatheft über den großen Standbrand von Melle anno 1720 neu auf und veröffentlichte in Kooperation mit dem Autor Thomas Grove das Buch „Nationalsozialismus in Melle vor 1933“. Weiteres Gemeinschaftsprojekt: Im Verbund mit den Briefmarkenfreunden Grönegau und der Deutschen Post AG gab der Heimatverein anlässlich des 300-jährigen Stadtbrand-Jubiläums einen Schmuckbriefumschlag und einen Sonderstempel heraus, die in der Philatelisten-Szene bundesweit Beachtung fanden. Nicht unerwähnt bleiben darf an dieser Stelle, dass die Heimatfreunde auch im Jahre 2020 einen Bildkalender unter dem Titel „Historische Ansichten aus Melle“ herausbrachte. „Hier gab es erneut die bewährte Kooperation mit der Kalender-Manufaktur in Verden an der Aller“, resümierte Uwe Plaß. Gemeinsam mit der Märchenerzählerin Christa Möller und der Filmerin Nina Schengber startete der Heimatverein ein weiteres Projekt, das sich bis in den Sommer 2021 erstreckte: In den Räumen des Grönegau-Museums wurden die rund 60 Sagen des Grönegaues, die im ersten Grönenberger Heimatheft aus dem Jahre 1955 veröffentlicht worden waren, als Videos aufgezeichnet. „Diese Beiträge wurden nach und nach auf unserer Homepage veröffentlicht und erfreuen sich bei den Besuchern unseres Internet-Auftritts großer Beliebtheit, wie es die Klick-Zahlen eindrucksvoll beweisen“, so der Vorsitzende.

In Vertretung des an der Teilnahme verhinderten Schatzmeisters Heinz Garlich legte Uwe Plaß im weiteren Verlauf der Versammlung die Kassenberichte für die Jahre 2019 und 2020 vor. Die Entlastung des Vorstandes erfolgte einstimmig.

Dann trafen Mitglieder eine Personalentscheidung: Einstimmig wählten sie den ehemaligen Archäologen für die Stadt und den Landkreis Osnabrück, Bodo Zehm aus Hustädte, zum Nachfolger des im Spätsommer 2019 verstorbenen Beisitzers, Stadtdirektor a.D. Harald Eberhardt. Das frischgebackene Vorstandsmitglied sicherte den Anwesenden zu, sich mit ganzer Kraft für die Belange des Heimatvereins Melle einzusetzen. Im Anschluss an die Regularien hielt Uwe Plaß einen interessanten Vortrag zum Thema „Der Stadtbrand von 1720“ – und erhielt dafür reichlich Beifall