Die katholische Kirche in Melle besitzt einen großen Schatz. Es ist das Triumphbogenkreuz über dem Chor. An dieses Kunstwerk knüpft sich folgende Sage:

Nach dem Glauben unserer biederen Vorfahren durfte die Stille der Heiligen Nacht durch nichts gestört werden. Man durfte nicht einmal Heu und Stroh für die Fütterung der Haustiere von der Hiele ziehen. Nun war einst auf Ellebrechts Hofe in Gerden am Weihnachtsmorgen die Magd allein zu Hause, alle übrigen Bewohner waren mit dem Bauern zur Kassuchte gegangen. Die Magd wollte die Kühe füttern. Sie zog deshalb mit der Harke Stroh von der Hiele. Da stürzte mit Gekrach ein großes Kreuz herab. Voll Schrecken rief das Mädchen: „Jesus, Maria!“ Eine Stimme antwortete: „Hättest du nicht das Wort gesprochen, so wäre dir das Genick gebrochen.“ Das Kreuz wurde dann zur Kirche in Melle gebracht.

Nach Schulhof